Sonntag, 30. Dezember 2012

2012 ... 2013


2012 war ein Jahr der großen Veränderungen. Es hat mich auf die andere Seite der Welt verschlagen, meine Familie und Freunde sind viel zu weit weg - und gleichzeitig habe ich eine "neue" Familie gewonnen und lerne Menschen kennen, von denen einige vielleicht einmal so gute Freunde werden wie die, die ich zurück lassen musste.

2012 war auch in Bezug auf das Schreiben voller Hochs und Tiefs. Und auch, wenn manche Entscheidungen, die ich getroffen habe, nicht leicht waren, glaube ich nach wie vor, dass mein Bauchgefühl ein guter Ratgeber ist.

Am Ende diesen Jahres überwiegt das Staunen. So viel Bewegung und Veränderung. Als wäre 2012 der Zeitraum gewesen, um Schwung zu holen. Kennt Ihr das Gefühl, auf einer Schaukel zu sitzen und sie immer höher zu treiben? Wenn der Magen nach unten gepresst wird ... und dann die Ketten am höchsten Punkt kurz durchhängen? So in etwa war 2012.

Aber nun kommt 2013. Und ich glaube, ich springe von der Schaukel. Am höchsten Punkt. Fliegen und Adrenalin. Ja, auch wieder landen. Hoffentlich auf nicht all zu steinigem Grund.

2013 beinhaltet viele Herausforderungen für mich. Staub & Stolz zu überarbeiten und mit Incubus zu einem Buch machen. Parallelwelt zu schreiben – ohne die Unterstützung einer Online-Leserschaft. Mich weiteren Projekten für und mit eben dieser Online-Leserschaft widmen. In einem neuen Land wurzeln. Arbeit finden. Freunde nicht zu weit davon treiben zu lassen. Sich auf neue Menschen einlassen. Das Träumen nicht vergessen. Vor allem das Letztere.

Damit Ihr wisst, was ich um Mitternacht des 31.12.2012 sehen werde. Foto: C.Dewi.

Ich wünsche Euch ein wunderbares Jahr 2013 - voller Möglichkeiten, Mut und lieben Menschen um Euch herum.

Dewi




Sonntag, 11. November 2012

INCUBUS


Hallo zusammen!

Auf der Hompage des Incubus-Verlages findet Ihr eine kleine Kurzgeschichte von mir, die Ihr umsonst herunterladen könnt. Und eine Ankündigung, die Euch hoffentlich ebenso sehr freut wie mich.

Cover: Incubus-Verlag






Freitag, 2. November 2012

Ein Anblick, der mich umhaut.

Zum Foto



News


Wow, es ist schon ein irres Gefühl, wenn das Buch raus kommt, in dem eine Geschichte von einem selbst zu lesen ist ... Am 23. Oktober ist der Kräuter-Code des Incubus-Verlags erschienen. Ich bin schrecklich gespannt auf das Buch und glaube, die Geschichten der anderen Autoren sind großartig. Leider baucht die Post nach Chile furchtbar lange, so dass ich wahrscheinlich erst in einigen Wochen das Vergnügen haben werde. 

Die ersten drei Rezensionen auf Amazon zum Kräuter-Code finde ich toll, denn sie zeigen, dass die Leser ganz unterschiedliche Anknüpfungspunkte an die Geschichten fanden. Jeder hat so seine Favoriten, auch, wenn es scheint, dass das Niveau der Geschichten insgesamt als hoch angesehen wird. Auch gefällt mir, dass sich der Kräuter-Code für die Leser wohl von anderen Veröffentlichungen der schwulen Literatur in dem Bereich abhebt.

Ansonsten stecke ich in der Areit zur Parallelwelt ... die fordernd, aber schön ist. ... So viele dunkle Träume und unterdrückte Sehnsüchte ...  

In der letzten Woche war ich durch Familienzuwachs (unser Katze hat Junge bekommen) abgelenkt ... ich meine ... die kleinen Ratten sind verflucht niedlich ... *grin*

Es gibt noch eine weitere Baustelle ... die mich sehr hibbelig macht ... aber von der ich noch nichts verraten kann ... *KnebelindenMundstopft*

Von all den Entwicklungen wird die Arbeit an Tjark etwas eingeschränkt ... mir tut das sehr leid, weil es derzeit die einzige Geschichte ist, die meine Leser online verfolgen können. Ich hoffe, sie haben etwas Geduld mit mir.

Ansonsten kehrt hier der Sommer ein. Ich habe mich gestern auf der Terrasse natürlich verbrannt. Aber egal ... Sonne, frische Meeresbrisen, Grillgeruch (die Chilenen sind da fanatisch) und ein langes Wochenende ... Was will man mehr?

Soweit,
Dewi

Samstag, 29. September 2012

Was ich gerade so treibe, schreibtechnisch


Ich beschäftige mich mit Tjark, dem sturen Bock. Oder er beschäftigt mich ...

Weiterhin schreibe ich an "Parallelwelt", einer Geschichte, die - sollten die Muse und die restliche Welt mitspielen - in gedruckter Form erscheinen wird. 

In der Warteschleife an erster Position befindet sich "Anil", eine Geschichte, die in der "Staub & Stolz"-Welt angesiedelt ist. Anil ist ein Quälgeist. Hab ich das schon mal erwähnt?

Ach ja, weil ich diesbezüglich immer mal wieder Nachfragen bekomme:

Ich beabsichtige nach wie vor, Staub & Stolz zu veröffentlichen. Das OB ist also keine Frage, nur das WANN. Wenn ich sehr, sehr viel Glück habe, kann ich das Baby 2013 auf den Weg bringen. Wenn alles so klappt, wie ich mir das wünsche, wird es ein verdammt schönes Baby ... mit tollen "Geburtshelfern" ... *grin* 

Aber: Eile mit Weile.

Ich halte Euch auf dem Laufenden, sobald etwas spruchreif ist. Deal?



Sonntag, 23. September 2012

Cover



Das Cover des "Kräuter-Codes" ist draußen. 

Und ich, ich freue mich mal wieder ne Runde. 


Cover: Incubus-Verlag.

Donnerstag, 20. September 2012

Anil


Man müsste meinen, dass mein Hirn mit "Tjark" und einem anderen Projekt, an dem ich arbeite, ausgelastet sein müsste. Ich mein das auch, nur mein Dreckshirn nicht. 

Darf ich vorstellen: Anil.

Jeder Herzschlag nahm ihm etwas Leben. Die Welt um ihn verschwamm. Der Lärm der Stadt wurde unerträglich. Geräusche hieben auf seine Ohren ein, trieben Messer in seine Schädeldecke. Er stolperte, fiel. Stemmte sich hoch. Rannte und nahm doch nicht wahr, ob von der Stelle kam. Der Lärm und das Fieber trieben ihn, bis er auf den kühlen Planken eines Seitensteges zusammenbrach. Er rollte sich zu einer Kugel zusammen, nur um kurz darauf von einem Krampf auseinandergeklappt zu werden, wie ein Bogen, bei dem die Sehne riss. Seine Fersen hämmerten auf die Planken. Die Hände in sein Haar verkrallt kratzte er sich die Kopfhaut blutig. Sein Kiefer schmerzte, als er schrie. Schrie wie das verendende Tier, das er war.

Ein illustrer Begin. Wer weiß, wo das noch hinführt ... 

*headdesk*


Kräuter-Code: Zehn Kurzgeschichten aus dem schwulen Leben


... zusammen mit Geschichten von Jannis Plastargias, Raik Thorstad, Levi Frost, Devin Sumarno, Tracy S., Gerry Stratmann und Nik S. Martin gibt sich meine kleine Geschichte "Hunger" beim INCUBUS-Verlag die Ehre.

Klappentext:
Georg muss schreien, um frei zu sein – und schlägt außergewöhnliche Wege ein. Jo lernt, dass Motorräder und Schnittknoblauch hervorragend zueinander passen. Der im chilenischen Valparaíso lebende Julian verhungert, während Antonios Hände nach Basilikum riechen. Zehn Kurzgeschichten rund um das schwule Leben. Zehn Schicksale zwischen Leid und Zärtlichkeit, Lust und Frust, Selbsterkenntnis und Ungewissheit, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine Sammlung bunt wie ein Kräutergarten.



ISBN-10: 398152201X
ISBN-13: 978-3981522013


Unter Amazon ist das Buch hier gelistet:

http://www.amazon.de/Kr%C3%A4uter-Code-Zehn-Kurzgeschichten-schwulen-Leben/dp/398152201X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1348166454&sr=8-1


Hatte ich schon erwähnt, dass ich mich sehr, sehr freue?!



Donnerstag, 16. August 2012

Incubus - Kräuteranthologie


Soeben habe ich die Nachricht erhalten, dass meine Kurzgeschichte Hunger für die Kräuteranthologie des Incubus-Verlages ausgewählt wurde. Zusammen mit den Geschichten von sieben anderen Autoren und Autorinnen findet meine kleine Geschichte darin Platz.

Informationen zur Veröffentlichung und zum Veröffentlichungsdatum findet ihr auf

http://www.incubusverlag.de/index.html

So, ich gehe mich jetzt noch mal ne Runde freuen.

=)

Dewi


Montag, 25. Juni 2012

Tausend Eindrücke ...


... stürmen auf mich ein, jeden Tag. Ich könnte einfach nur Stunden lang auf die Menschen sehen, die durch die Straßen laufen, in ihren Gesichtern forschen, die fremd und vertraut sind. Jeder Einkauf ist ein Abenteuer. Kontraste ... überall. Wunderschöne Natur, scheinbar unberührt ... und dann wieder brutale Einschnitte dain, Achtlosigkeit. Schönes und Schlimmes nah beieinander, manchmal auch vereint. Zu viel um angemessen darüber zu schreiben ... noch ist es zu viel. 

Aber bald, sehr bald, habe ich einen Schreibtisch (hurra, der Container kommt bald) und dann werde ich ihn ans Fenster stellen, damit ich aufs Meer sehen kann ... Ob dieser Blick all meine Gedanken beruhigen wird?

Foto: C. Dewi




Dienstag, 29. Mai 2012

Still


So, nun wird es hier einige Zeit still ... oder noch stiller. In 24 Stunden bin ich auf der anderen Seite der Welt, die Sonne kommt von Norden und im Süden ist es kalt. Statt Sonnenschein und T-shirt-Wetter werden mich ... mal nachsehen ... oh ... 18 Grad und leichte Bewölkung erwarten. Vielleicht ist der Winter dort unten doch nicht so schlimm? Obwohl, ohne anständige Heizung können sich die nächtlichen 6 Grad auch fies anfühlen. ;) 

Wenn ich mal an einem Internetcafé vorbei komme, gebe ich ein Lebenszeichen, ansonsten werde ich mich in den nächsten Monaten erst einmal einrichten. Den Laptop habe ich dabei, also kann ich meine Eindrücke oder auch Fetzen von Geschichten sammeln, was ich sehr beruhigend finde.

Soweit, wir lesen uns ... früher oder später.

Dewi


Freitag, 25. Mai 2012

Über Abschiede ...



Wenn die Zeit des Abschieds gekommen ist, wird einem deutlich, wie sehr einem manche Menschen ans Herz gewachsen sind. Und es zeigt sich, wer einen wirklich kennt, in dem Sinne, dass diejenige Person einen versteht, wirklich versteht. In diesen Tagen gibt es Momente, da gehe ich innerlich in die Knie … vor Staunen … und vor ungläubiger Dankbarkeit. Ich möchte weinen und lachen; oft genug tue ich beides zur gleichen Zeit. Präsent ist jetzt die Zuneigung, die mir entgegen kommt, mich einhüllt und eine erste Prise Sehnsucht enthält. Wie wenn man an einem Herbstmorgen vor die Tür tritt und den ersten Frost wittert.

Meine Vorstellungskraft reicht nicht aus. Ich kann mir nicht ausmalen, fern zu sein von den Menschen, die ich liebe. Alle Bilder, die mein Geist mir gibt, sind nur Fragmente einer Wirklichkeit, die so niemals existieren wird. Ich weiß nicht, was kommen wird. Aber diese Tage zeigen mir in aller Klarheit, was ich zurücklasse. Und seltsamer Weise gibt mir die Trauer über den Abschied eine melancholisch durchtränkte Hoffnung. Denn hätte ich vor sieben Jahren, als ich in diese Stadt zog, geahnt, dass ich hier so wundervolle Menschen treffen würde?




Sonntag, 29. April 2012

„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ (Francis Picabia)




Es gibt derzeit viel Bewegung in meinem Leben und eine Neuigkeit, die viele von Euch wohl enttäuschen wird: Der FWZ-Verlag und ich haben uns einvernehmlich darauf geeinigt, dass "Staub & Stolz" nicht bei FWZ erscheinen wird. Ich möchte mich an dieser Stelle bei FWZ für die Fairness und das Verständnis bedanken, mit der mir der Verlag bei dieser schwierigen Entscheidung begegnet ist.

Es tut mir leid, wenn ich Euch nun die Vorfreude verdorben habe. Mich haben die vielen positiven Reaktionen auf die ursprünglich geplante Veröffentlichung unglaublich gefreut. Glaubt mir bitte, wenn ich Euch sage, dass mir diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist, dass es aber - denke ich - dennoch eine richtige Entscheidung war.

Für mich läuft derzeit der Countdown zum Auswandern. 4 Wochen und 2 Tage, dann sitze ich im Flieger und überquere den Äquator. =) Und in 3 Wochen (oh shit!) kommt der Container. In diesen Wochen ist also Abschiednehmen und Packen angesagt. Mich jetzt um Alternativen zur Veröffentlichung von "Staub & Stolz" zu kümmern, fällt unter diesen Rahmenbedingungen leider flach. Aber … ABER: Diese Geschichte wird es irgendwann zwischen zwei Buchdeckeln geben. Da bin ich mir sehr sicher. Sicherlich nicht mehr in diesen Sommer, wohl auch nicht mehr in diesem Jahr. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Ansonsten ist es schreibtechnisch bei mit sehr still derzeit. Das hängt zum Großteil mit dem ganzen Auswanderungs-Trouble zusammen, aber auch damit, dass ich an einer Geschichte arbeite, die ich erst mal im Stillen "ausbrüten" muss, bevor sie das Licht der Welt erblickt … wenn alles klappt, gleich auf Papier.

Soweit …

Dewi



Sonntag, 15. April 2012

Fakten


Fakt 1: Wenn ich schreibe, kann ich keine Musik hören.
Fakt 2: Wenn ich über Geschichten nachdenke, und die nach und nach in meinem Kopf Gestalt annhemen, höre ich manche Stücke in Dauerschleife.
Fakt 3: Kaum eine Musik eignet sich so gut für meine Geschichten wie Metal - obwohl ich das sonst nur sehr wenig höre.
Fakt 4: Das hier lief bei mir das ganze Wochenende … In Legend … Laut drehen, das muss in den Fußsohlen kribbeln!

In Legend - Pandemonium

Pandemonium is raging in my head
I’m a victim of self-created brain defect!
Insecurity is rising constantly -
Close to insanity…

- noch Fragen?! ;)



Sonntag, 1. April 2012

Dewi liest "Staub & Stolz" in Lüneburg


Recht spontan komme ich zu meiner ersten - und wahrscheinlich auf längere Zeit einzigen - Lesung. In Lüneburg werde ich heute ab 19.00 Uhr Passagen aus "Staub & Stolz" lesen. Mit von der Partie: Chris P. Rolls. Ich freue mich schon sehr und gehe jetzt lesen üben. ;)





Dienstag, 6. März 2012

Ein Spin-off zu "Staub und Stolz" … oder lieber nicht?



Der Floh hüpfte mir schon im Ohr herum, als ich am letzten Drittel zu "Staub und Stolz" saß … hauptsächlich wegen der Tatsache, dass ich viele Nebenstränge und Figuren dieser Geschichte nicht so "auserzählen" konnte, wie ich es gerne gemacht hätte. Und nach der Beendigung der Geschichte kreisen meine Gedanken sehr viel um Iain. Gemeiner Weise kenne ich - in Grundzügen - sein weiteres Leben. Ihr aber nicht. Nun ist aus dem Floh ein Häschen geworden, dass lustig umher hoppelt. Noch hoppelt es etwas wirr und ich kann den Weg nicht erkennen. Nun habe ich die Wahl: Häschen einknasten … oder dem irren Gehoppel folgen? Daher meine Frage an Euch: Hättet Ihr überhaupt ein Interesse an einer Spin-off-Story? Ich kann Euch nicht garantieren, dass sie einen alleinigen Fokus auf Slash haben würde … aber Iain käme darin vor, Ashir, Talog, Noirin und ihre Kinder natürlich … und vielleicht zwei neue Charaktere, die ihr noch nicht kennt. Also, was meint Ihr?

Diese Frage könnt Ihr übrigens in der Umfrage in der rechten Seitenleiste beantworten. Für ein kurzes Feedback wäre ich Euch dankbar.


Donnerstag, 1. März 2012

Textschnipsel



Jeder Gedanke beginnt und endet bei ihm, dreht einige Schleifen um seine Augen, zieht eine Spirale seinen Daumen hinab. Der Daumen, der mich berührte. Ich möchte ein Kronkorken sein, ein geknickter Bierdeckel, der Saum seines Ärmels. Ich will alles sein, was er berührt.

Tjark, unveröffentlicht 


Mittwoch, 22. Februar 2012

Wer wissen will ...




Wer wissen will, was mich gerade umtreibt ... kann sich das obige Foto ansehen =) ... es ist einer der Schauplätze der Geschichte, die gerade in meinem Kopf umher rollt ... und dort für Unordnung sorgt.


Montag, 20. Februar 2012

Textschnipsel



„Verlierst du leicht die Kontrolle, Schatten?“
Bilde ich mir das ein, oder provoziert er mich gerade?
„Mensch.“ Ich spucke das Wort aus, verächtlich. „Kontrolle ist ein menschliches Bedürfnis. Hingabe, Leidenschaft, Ekstase. Dies sind die Dinge, die uns treiben, uns zu dem machen, was wir sind.“
„Mordende Monster?“
Ich lache leise. „Ja.“

Tänzer & Schatten




Samstag, 18. Februar 2012

Textschnipsel



Er ist ein Rattenfänger geworden, sein Körper der Köder. Jeder Mensch in diesem Raum würde auf allen Vieren zu ihm kommen, das Gesicht hungrig erhoben, die Lippen leicht geöffnet, damit er sie mit dem füttert, was sie verloren haben. Was Jahrtausende der Zivilisation ihnen ausgetrieben haben. Sie sehen ihn an – und sehen sich in ihm. Sie sehen in ihm, was sie sich insgeheim wünschen. Lust. Leidenschaft bis zum Kontrollverlust. Macht. Er ist der Puppenspieler. Er lässt sie tanzen.

Tänzer & Schatten



Donnerstag, 16. Februar 2012

Traumfänger & Nachtmahr




„Ich bin das Tor und gleichzeitig der Wächter. Ich bin das Verderben und die Erlösung. Ich bin ihr Herrscher“, dabei wies er in Richtung der Schatten, „und werde von ihren beherrscht. Ich bin Anfang und Ende.“

Diese Geschichte ist ein Ungetüm. Es besitzt Tentakel, die nach meinen Fesseln angeln. Ein Monster, das sich ungefragt vermehrt. Ein Tier in der Tiefe, das weder Hunger noch Zeit umbringen können. Ein Kosmos, ausgesetzt in der kleinen Höhlung meines Schädels, verwurzelt in meinem Herzen. Seine Krallen kratzen über die Wände seines Gefängnisses. Ganz leise nur. Nervtötend. Ich werde nicht ankommen, bevor ich dich nicht frei lasse, Nachtmahr.

Dienstag, 14. Februar 2012

Textschnipsel



Minou konnte dem Reißen des Schattens keinen Widerstand mehr leisten. Sie verlor das Bewusstsein ihrer Selbst. Wer war sie? Niemand. Was war sie? Nichts. Warum war alles erfüllt von kreischender Schwärze? Es war die einzige Realität, die es gab. Minou wollte sich der Schwärze und dem Wahnsinn hingeben. Es war ganz einfach. Es tat nicht einmal weh.

Auszug aus Traumfänger & Nachtmahr

Montag, 13. Februar 2012

Granada


"Se fue a Granada por silencio y tiempo, y Granada le sobredió armonía y eternidad."

Juan Ramón Jiménez


Textschnipsel Zuhause



Es gab wohl viele, insbesondere Frauen, die glaubten, mich zähmen zu können. Als sei ich ein verwilderter Hund. Nicht wenige von ihnen hätten nach ihren gescheiterten Versuchen gerne die Flinte gezückt und mich abgeknallt. Ja, vielleicht stimmt der Vergleich mit dem räudigen Köter.

Auszug aus "Zuhause"

Sonntag, 12. Februar 2012

Textschnipsel


„Das hier ist kein Spiel, bei dem du nur dreist zu bescheißen brauchst! Ich kann dich zerquetschen, dir die Kehle raus reißen. Ich würde es nicht bereuen, keine Sekunde lang! Es ist meine Natur, Mensch! Das bin ich. Und ich würde dich vergessen haben, bevor dein Körper kalt ist.“
Kurz presse ich meine Finger enger zusammen, fühle das fragile Konstrukt von Speise- und Luftröhre. Unangenehm. Dann lasse ich los, der Tänzer hustet, treibt Schmerzen durch unsere Körper.
„Würdest du nicht.“, würgt er hervor.
„Ich würde dich liebend gerne umbringen und deinen toten Körper ficken, glaub mir.“
„Nein.“ Er schluckt, holt tief Atem. „Mich vergessen.“

Auszug aus Tänzer & Schatten



Outtake ... Staub & Stolz


Hier eine kleine Squenz, die es nicht ins Kapitel "Ein Fehler" geschafft hat. Talog redet Tacheles ... mir war das am Ende etwas zu direkt.

„Und was immer zwischen dir und dem Prinzen schwelt, vielleicht solltest ihr es hinter euch bringen, dann entspannt sich die Situation wieder.“
Verwirrt blinzelte Forlán. „Wie meinst du das?“

„Nun, es ist offensichtlich, dass des Prinzen Begehr bei dir nicht ungehört verhallt. Vielleicht solltest du es ihm und dir gewähren. Der Prinz hat eine Schwäche für schöne Männer, insbesondere, wenn sie ihm unerreichbar scheinen. Doch das Jagdinteresse erlahmt schnell, wenn die Beute erst einmal erlegt ist.“

Forlán konnte sein Erröten genauso wenig verhindern wie den ärgerlichen Blick, mit dem er Talog bedachte. „Ich denke nicht, dass dich das etwas angeht! Und du rätst widersprüchliche Dinge. Ich soll den Prinzen nicht ansehen, mich aber unter die Decken seines Lagers schleichen?“

„Ja. Möglichst, bevor wir Farstad erreichen.“

Flügel


Sehnsucht liegt schwer auf meiner Zunge
will ausgesprochen werden
fliegen lernen
Flügelschlag durch Zungenschlag
Deine Worte machen mich benommen
Deine Taten machen mich sprachlos
Angesichts all dieser Gefühle
bin ich ein taumelndes Blatt
kein sicherer Flug
mehr möglich

Meine Zunge schlägt um sich
so wie ein Teil von mir
Ich schreie angesichts meines Selbstmitleides
und bleibe doch stumm
Denn nur ich schreie
mit mir
Denn nur ich sehe
meine Tränen
Du nicht
Denn Du bist fern

Auch Du bleibst stumm
Denn meine Einsamkeit
ist so sehr mein
Teil meines Wesens
dass keiner sie mehr hört
Es scheint die große Stille zu herrschen.

Doch Einsamkeit ist nicht lautlos
Sie ist grausam
Ein langsam
ziehendes Knarzen
Wie von Schiffstauen
Sie kehrt immer wieder
Wie Wellenschlag
Zungenschlag
Flügelschlag

C. Dewi

Dewi online lesen



Die Mehrzahl meiner Geschichten poste ich nach und nach auf einem offenen Portal, auf dem umsonst Geschichten eingestellt und gelesen werden können. Das Portal hat zwei Sektionen - eine für Fanfiction und eine für freie Texte. Wer lesen möchte, was ich außer den über Verlage veröffentlichten Geschichten so schreibe, kann sich hier umsehen. Einige Outtakes (insbesondere zu Staub und Stolz) gibt es auch hier auf dem Blog zu lesen.


Samstag, 11. Februar 2012

Über Vorbilder ...


Seitdem ich vor vielen Jahren einige Bücher von ihr las, fasziniert mich ihr Schreibstil und ihre Fähigkeit, Bilder mit Worten zu malen: Jeanette Winterson.

"Who taught you to write in blood on my back? Who taught you to use your hands as branding irons? You have scored your name into my shoulders, referenced me with your mark. The pads of your fingers have become printing blocks, you tap a message on to my skin, tap meaning into my body. Your Morse code interferes with my heart beat. I had a steady heart before I met you, I relied upon it, it had seen active service and grown strong. Now you alter its pace with your own rhythm, you play upon me, drumming me taut.

Written on the body is a secret code only visible in certain lights; the accumulations of a lifetime gather there. In places the palimpsest is so heavily worked that the letters feel like Braille. I like to keep my body rolled up away from prying eyes. Never unfold too much, tell the whole story. I didn't know that Louise would have reading hands. She has translated me into her own book."

Jeanette Winterson, Written on the Body.

Und noch ein sehr schönes Zitat:

"Every journey conceals another journey within its lines: the path not taken and the forgotten angle. These are journeys I wish to record. Not the ones I made, but the ones I might have made, or perhaps did make in some other place or time. I could tell you the truth as you will find it in diaries and maps and log-books. I could faithfully describe all that I saw and heard and give you a travel book. You could follow it then, tracing those travels with your finger, putting red flags where I went."

Jeanette Winterson, Sexing the Cherry.

Granada


Jahre habe ich darauf gewartet, hierher zurück zu kehren. Die morgendliche Luft streicht kühl über meine Haut. Das erste Sonnenlicht schleicht sich über die Kuppe des Hügels, grün schimmern die Bäume auf. Die Gebäude sind aus Spitze gewirkt, erscheinen einem Traum entsprungen. Es riecht nach Wasser und Erde. Das Geräusch fließenden Wassers ist überall, leise gurgelnd springt es über meine Seele. Ich bin allein. Vollkommen.

Generalife, Alhambra, Granada. Foto: C. Dewi

Große Pläne und Konkurrenz


Derzeit werfen größere Umbrüche ihre Schatten voraus und sorgen für ordentliches Chaos in meinem Kopf … und Herzen. Das streut Sand ins Getriebe meiner Geschichten, gleichzeitig gibt es ein Plotbunny, das sich gerade herrlich in meinem Kopf ausbreitet. Innerhalb weniger Tage erblühte dort eine Geschichte, die schön ist und traurig … und etwas unheimlich. Ich bin sehr gespannt, ob ich sie in die richtigen Worte hüllen kann.