Kapitel 9
Es dämmerte
bereits, als Leif das Haus, in dem Sam wohnte, nach einem eineinhalbstündigen
Fußmarsch erreichte. Es schien sich unter das Grasdach zu ducken, das an den
Seiten tief hinabgezogen war, und war noch kleiner als die Hütte des Instituts.
Helle Fensterrahmen hoben sich von dem schwarzbraunen Holz der Wände ab. Ein
verbeulter und dreckiger Landrover, der so aussah, als habe er mindestens
dreißig Jahre auf dem Buckel, war etwas abseits geparkt.
Leif hatte
gerade die Faust gehoben, um anzuklopfen, da wurde die Tür auch schon geöffnet.
Sam stand im Türrahmen und schürzte misstrauisch die Lippen. Er trug nur eine
verwaschene Jeans und eine Gänsehaut auf dem nackten Oberkörper. Geschwollene
rote Stellen und beginnende blaue Flecke zierten seine Haut. Sein Kinn war
ebenfalls verfärbt. Seine Hand schloss sich um eine Flasche, die schwer nach
Whisky aussah. Um sein Handgelenk trug er das breite Lederband, das Leif ihm
vor so vielen Jahren geschenkt hatte.